Hallo zusammen!
Ich habe mich am 05. Mai 2023 aufgemacht zu einer Reise um die Welt, um die USA, Kanada und Neuseeland zu entdecken, sowie um Australien nochmal einen Besuch abzustatten, wo ich 2016 schonmal war. Geleitet wird meine Zeit besonders in den USA durch hoffentlich zahlreiche Freizeitparkbesuche und Achterbahnfahrten, über die ich euch gerne berichten möchte. Sollte sich jemand dafür interessieren, was ich außerhalb der Freizeitparks noch so mache, der kann hier einen Blick in meinen Blog werfen.
Viel Spaß beim Lesen!
Weitere Teile: Six Flags over Texas - SeaWorld San Antonio - Six Flags Fiesta Texas - Frontier City - Silver Dollar City - Worlds of Fun - Six Flags St. Louis - Six Flags Great America - Indiana Beach - Michigan's Adventure - Cedar Point - Kings Island - Kentucky Kingdom - Holiday World - Dollywood - Six Flags over Georgia
Wie bereits in meinem letzten Bericht erwähnt, besuchte ich in Atlanta nur in einen Park, bevor es weiterging Richtung Carowinds!
Der ikonische Cedar Fair Park, der auf der Grenze zwischen North und South Carolina liegt, stand für mich ebenfalls ganz weit oben auf meiner (langen) Bucketlist. Mein Besuch fiel auf den 28.06., nur ein paar Tage bevor bei Fury die Stütze gebrochen ist, womit ich wahnsinnig Glück hatte und die Bahn ohne Probleme fahren konnte. Damit ging mein Tag auch direkt los - ohne Umwege ging es schnellen Schrittes zu Fury 325!
Was für eine absolut geniale Bahn!! Eines meiner absoluten Highlights der Tour. Ich habe mich in Fury sofort verliebt! Lange Zeit konnten mich "Out-and-back"-Bahnen überhaupt nicht abholen, aber im Laufe meiner Tour hat sich das mehr und mehr geändert und diese hier hat mich gänzlich bekehrt. Allein die reine Geschwindigkeit nach dem First Drop ist der absolute Wahnsinn und gab mir wirklich das Gefühl der Freiheit, so kitschig das auch klingen mag. Hände hoch und sich einfach mal gehen lassen - da wurde ich tatsächlich mal wieder etwas emotional . Meine erste Fahrt war in der ersten Reihe, wonach ich direkt noch die letzte Reihe getestet habe. Man merkt natürlich deutlich, dass man hinten mehr um die Kurven und die Drops hinunter gezogen wird, aber die Aussicht und die Airtime in der ersten Reihe toppt für mich nichts.
Da Carowinds noch 13 andere Achterbahnen zu bieten hat, habe ich mich schweren Herzens erstmal von Fury losgerissen, um den Rest des Parks zu erkunden. Direkt nebenan ist die Holzachterban Hurler von 1994, die allerdings den ganzen Tag geschlossen war und leider einer meiner zwei Lost Counts im Park wurde. Der andere war Vortex, der B&M Stand-Up.
Der nächste verfügbare Count war dann Carolina Cyclone, ein alter Arrow Looper, der 1980 eröffnete. Dieser fuhr sich genauso schmerzhaft wie erwartet, also Kopf feste anlehnen, aufs Beste hoffen und danach nie wieder fahren . Schöne Farbe hat die Bahn immerhin!
Weil sie direkt gegenüber steht, habe ich auch schnell noch die Mack Wilde Maus, Ricochet, mitgenommen. Diese war natürlich nichts besonderes, nicht so ruckelig wie andere, dafür aber mit extrem scharfen Bremsen.
Weiterhin wenig begeisternd ging es mit dem Arrow Mine Train Carolina Goldrusher von '73 weiter. Auch dieser hat praktisch keine Drops, ruckelt aber als würden wir gleich entgleisen, was meine Knie überhaupt nicht angenehm fanden.
Bevor es wieder spannender wurde, "musste" noch der Vekoma Boomerang des Parks, Flying Cobras, abgehakt werden. Dank Westenbügel war dieser zum Glück nicht schmerzhaft, aber ordentlich intensiv!
Dieser Bereich des Parks, in der rechten Parkhälfte zwischen Fury und Copperhead Strike, fühlte sich für mich tatsächlich an wie ein reiner Credit-Run, denn außer des defekten Stand-Ups steht hier so gar nichts spannendes. Zum Glück ging es, nachdem die Bahnen hier abgeklappert waren, wieder deutlich besser weiter. Wie erwähnt als erstes mit Copperhead Strike, dem mack'schen Schienenknäul von 2019.
Da die Bahn von außen ja doch sehr träge aussieht, bin ich in der Hoffnung auf ein etwas zackigeres Fahrerlebnis zunächst in der letzten Reihe eingestiegen, was sich allerdings als der für mich schlechtere Platz herausgestellt hat. Ich fand die Bahn hier ziemlich rappelig mit einem unangenehmen "rattle" und die Airtime war mir hier auch etwas unangenehm, was ich von einer Mack-Bahn ja mal so überhaupt nicht erwartet hatte! Für mich stellte sich die vordere Hälfte des Zuges als deutlich besser heraus und hier hat mir die Bahn dann auch richtig Spaß gemacht. Der Launch zieht natürlich Mack-typisch nicht wirklich, aber die Hangtime im Loop war überraschend cool und im weiteren Layout fand ich das Pacing der Bahn auch voll in Ordnung. Insgesamt eine Bahn, die mir deutlich besser gefallen hat als ich erwartet hatte.
Überraschend positiv ging es auch weiter und zwar mit Afterburn, dem B&M Inverter, dessen Eingang ziemlich ablegen ist. Dementsprechend war hier auch walk-on angesagt. Mich würde es nicht wundern, wenn manche Besucher diese Bahn vielleicht gar nicht wahrnehmen.
Für mich war das ein Inverter, der definitiv "underrated" war. Um ehrlich zu sein, hatte ich den nicht mal auf dem Schirm für diesen Park, aber das ist ja mal eine super coole Bahn! Klasse Layout, intensiv aber nicht zu arg, super smooth - selbst mir als Nicht-Inverter-Fan hat die Bahn richtig gut gefallen und wurde einer meiner Lieblingsinverter!
Nach einer kurzen Mittagspause gab es noch drei kleine Filler-Counts abzugrasen, zu denen ich allesamt nicht viel zu sagen habe. Als erstes Kiddie Hawk, der Vekoma Suspended Family Coaster. Auch dieser hier war, wie der Großteil dieser Bahnen, viel zu ruckelig unterwegs und hatte zusätzlich noch super unangenehme Bügel.
Gefolgt wurde das von Woodstock Express, wobei es sich praktisch um den gleichen kleinen Woody wie in Kings Island handelt. Von der Bahn war ich so begeistert, dass ich nicht mal ein Bild davon gemacht habe, also hier ein Bild des Snoopy-Brunnens zur Entschädigung..
Zu guter Letzt konnte ich sogar noch den Count auf Wildnerness Run holen, dem E&F Miler Family Coaster mit den crazy Hügeln. Obwohl ich so gar nicht die Zielgruppe dieser Bahn bin und bei einem anderen Mitarbeiter ohne Kind wahrscheinlich gar nicht hätte fahren dürfen, war es diesem Mitarbeiter zum Glück egal. Ich finde diese kleinen Bahnen ehrlich gesagt irgendwie lustig.
Nun stand die letzte "große" Attraktion auf dem Programm: Intimidator, der B&M Hyper!
Hätte man mir vor meiner USA-Tour gesagt, dass ich diese Art von Achterbahn mal so feiern würde, hätte ich das wie schon erwähnt echt nicht geglaubt. Zu dem Zeitpunkt kannte ich in der Richtung nur Silver Star und zunächst wollte ich schreiben, dass man die Bahnen nun wirklich nicht vergleichen kann, aber ein Blick auf RCDB verrät, dass Silver Star sogar höher und schneller ist als Intimidator und trotzdem hat mir diese Bahn hier 100x besser gefallen. Warum das wohl so ist? Weil die Bahn neuer ist? Sind die Airtime-Hügel anders geformt? Ist es weil Intimidator in den USA steht? Ich habe keine Ahnung...
Zu guter Letzt fehlte jetzt nur noch Nighthawk, mein erster Flying Dutchman, das alte Flying Coaster Modell von Vekoma, von dem nur noch zwei übrig geblieben sind.
Der Grund warum ich mir diese Bahn für den Schluss "aufgehoben" habe, war schlicht die Wartezeit, die den ganzen Tag die höchste im Park war. Letztendlich habe ich knapp eine Stunde gewartet. Die Bahn ist super kurios, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Sollte jemand mit diesem seltenen Coastertyp nicht vertraut sein, hole ich mal kurz aus. Während man bei B&M Flyern einsteigt wie bei einem Inverter und dann nach hinten hoch geklappt wird, sodass man auf den Boden guckt, steigt man hier mit dem Zug über der Schiene ein. Man setzt sich in seinen Sitz und zieht die zwei Hälften der Weste (das obere Teil des Rückhaltesystems) an wie eine Jacke und klippst sie vor der Brust zusammen. Der Beckenbügel mit den Schienbeinhaltern kommt dann wie bei einem Sit-down Coaster von vorne und ist komplett getrennt von der Weste, also nicht wie bei den typischen Westenbügeln. Bevor die Fahrt losgeht klappen die Sitze dann nach hinten weg, sodass man auf dem Rücken liegt und an die Decke guckt. Dann fährt man rückwärts, Kopf voraus, den Lifthill hoch.
Oben angekommen verdreht sich dann die Schiene, sodass der Zug unter der Schiene hängt, und los geht die wilde Fahrt. Die Fahrt selbst fand ich eigentlich ganz cool. Für mich hat die Bahn nicht sonderlich geruckelt oder sonst was. Mein Problem war eher, dass ich mich in der Weste so gar nicht wohlgefühlt habe. Normalerweise habe ich ja volles Vertrauen in die Technik, aber irgendwie bin ich die Angst nicht losgeworden, dass sich der Klipp löst und ich im See lande. Außerdem hat meine Weste beim Eindrehen nach dem Lift erstmal richtig nachgegeben, was meinem Vertrauen in die Sache nicht unbedingt geholfen hat. Insgesamt war die Bahn zwar nicht schlecht, aber nochmal muss ich die nicht fahren (zumindest bis das gleiche Modell in SF America nochmal dran ist).
Da ich gegen 18 Uhr nun alle Counts geholt hatte, konnte ich den Abend im Park (Öffnung bis 22 Uhr) komplett genießen. Zunächst habe ich gleich zwei Runden auf dem Aussichtsturm Carolina Skytower gedreht, um den Park von oben zu sehen.
Danach konnte ich noch ein paar Fahrten auf Intimidator erhaschen, was an meinem Besuchstag leider etwas schwierig war, weil die Bahn ständig down war. Vor meiner ersten Fahrt war die Bahn auch lange zu und ging nach nur ein paar Runden direkt wieder in Störung. Die Amis kriegen eben alles kaputt .
Nach einigen weiteren Runden auf Fury, habe ich den Park kurz verlassen, um meine Einkäufe im Auto abzuladen und um von außen noch ein paar Bilder zu machen. Als ich wieder im Park war, konnte ich passenderweise direkt die Parade zum Carnival Event anschauen.
Die Parade war jetzt nicht die beste, die ich je gesehen habe, aber verkehrt war sie auch nicht und der Song ist ganz cool .
Mit dem Sonnenuntergang konnte ich noch zwei Runden auf Copperhead Strike mitnehmen, die letzte dann mit der letzten Fahrt des Tages, weil die Bahn für das Feuerwerk früher schließt. Die war auch noch in der ersten Reihe, was mich dann gänzlich von der Bahn überzeugt hat. Etwas nervig war die Schließfach-Situation bei Fury und Copperhead-Strike, wo man jeweils nichts außer einer Bauchtasche mit in die Queueline nehmen darf, auch keine Trinkflaschen, aber für die Locker extra bezahlen muss (4$ für 2 Stunden). Für die Wiederholungsfahrten am Abend habe ich meine Flasche dann ins Auto gebracht, um das zu umgehen. Mit mehr Vertrauen in die Menschheit, hätte ich die aber wahrscheinlich auch irgendwo im Busch verstecken können oder so.
Danach bin ich nochmal an das andere Parkende gelaufen, um meinen Achterbahntag mit Nightrides auf Fury zu beenden - was für ein geniales Erlebnis! Die Bahn im Dunkeln, komplett warm gefahren mit Aussicht über den beleuchteten Park - einfach top!
Der eigentliche Tag wurde dann mit dem Feuerwerk beendet. Dieses war an sich sehr schön, wurde aber ziemlich davon getrübt, dass die Leute um mich herum einfach nicht die Klappe gehalten haben, wodurch die Stimmung etwas verloren ging. Ein gelungener Abschluss eines grandiosen Tags war es aber trotzdem!
Insgesamt zählt mein Tag in Carowinds zu den besten Freizeitparktagen der Tour, was ich gefühlt nach fast jedem Bericht sage . Der Park hat natürlich reichlich Bahnen, die ich wahrscheinlich nicht gefahren wäre, würde ich nicht checken, aber mit Fury, Intimidator, Afterburn und Copperhead Strike stehen hier auch vier richtig tolle Coaster, für die ich den Park jederzeit wieder besuchen würde. Auch vom Gesamtbild her konnte Carowinds mich überzeugen. Der Park wirkte für mich gut in Schuss und die Mitarbeiter waren an meinem Besuchstag auch sehr freundlich. Also alles in allem ein gut abgerundeter Parktag ohne Beschwerden von mir!
Danke fürs Lesen! Hoffentlich hat euch der Bericht gefallen, bis zum nächsten Mal!